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Streckegeschichte

Nur wenige Eisenbahnen können auf so viele Primaten stolz sein, wie die isergebirgisch-riesengebirgische Eisenbahnstrecke Tanvald – Harrachov, die wir im Fahrplan unter der Nummer 035 finden. Sie ist interessant nicht nur wegen der originellen Bauaufführung, sonder auch wegen ihrer reichen Geschichte. Im Jahre 1992 wurde der Abschnitt Tanvald – Kořenov vom Kulturministerium der Tschechischen Republik zum Kulturdenkmal erklärt.

Die Strecke wurde in den Jahren 1899-1902 als die wichtige Verbindung des Industriegebiets rund um Liberec und Jablonec mit dem westlichen Teil vom Schlesien, dessen bedeutendes Zentrum war die Stadt Hirschberg (Jelenia Góra), erbaut. Die Strecke Tanvald–Kořenov wurde am 30. Juni 1902 feierlich in Betrieb genommen. Sie wurde die bedeutende Verbindung sowohl für die Ausfuhr von Textilprodukten nach Preußen, als auch für die Einfuhr von oberschlesischer Qualitätskohle und der Rohstoffe für die Glaswerke. Die früh begonnene Elektrifizierung auf der preußischen Seite verspätete der erste Weltkrieg, und der erste elektrische Zug kam also aus Preußen nach heutigen Kořenov (damals schon Polubný) am 15. 2. 1923.

Während den Verkehr aus Kořenov nach Schlesien besorgten moderne preußische und später reichsdeutsche elektrische Lokomotiven mit den elektrischen Motorwagen, auf unserer Seite fuhren österreichische Dampfzahnlokomotiven der Reihe 404.0 aus Floridsdorf. Während des zweiten Weltkriegs begannen die Deutschen auf dem Zahnradabschnitt der Strecke nach Tanvald auch Dampflokomotiven ohne die Benutzung des Zahnkamms (Reibungsbetrieb) einzusetzen und es kam zur Verwahrlosung von Erhaltung. Das Jahr 1945 war fatal  für die ganze isergebirgisch-riesengebirgische Eisenbahn und  reduzierte deutlich ihre Bedeutung. Im Mai wurde der elektrische Betrieb beendigt und in demselben Jahr im November wurde auch definitiv der internationale Eisenbahnübergang  nach Polen eingeschlossen.

In den Jahren 1958 - 1962 fand bei dem Betriebsausschluss die nötige Rekonstruktion der Strecke Tanvald - Kořenov statt und am 26. Mai 1963 wurde der Betrieb bis zu neu erbauten Haltestelle Harrachov aufgenommen. Schon im Jahre 1961 wurden auf unserer Seite die österreichischen Zahnradlokomotiven T 426.0 (heute die Reihe 715) eingesetzt, die nach und nach ersetzten die Dampfveteranen der Reihe 404.0. Seit dem Jahre 1964 traten in den Personenverkehr die Motorwagen der Reihe M 240.0 (heutige Reihe 820) ein und für die Motorzahnradlokomotiven T 426.0 (715) blieb bis Ende von 80. Jahren die Zugförderung von Güterzügen. Am Anfang der 80. Jahre wurde die Rekonstruktion des Abschnitts aus  Kořenov nach Harrachov realisiert.

An der Wende der Jahre 1987 und 1988 wurden von Prager Lokomotivfabrik ČKD die Lokomotiven T 466.3 (heutige Reihe 743) geliefert, die speziell für die Strecke Tanvald - Harrachov und ihre spezifische Neigung erzeugt wurden. Sie übernahmen zuerst den Güter- und seit dem Jahre 1990 auch den Personenverkehr.

Ein deutlicher Versuch um die Erneuerung der Bahnverbindung nach Polen kam in den Jahren 1991-92. Dank der Arbeit der Freiwilligen konnte nach 47 Jahren der Zug aus der tschechischen Seite nach Szklarska Poreba wiederfahren, und zwar zuerst der Arbeitszug am 31. Mai 1992. Im Sommer 1992 fuhren während der Wochenenden die Personenzüge aus Kořenov nach Szklarska Poreba, am 18. und  19. September sogar auf der  86 km langen Strecke Liberec - Jelenia Góra. Trotz des deutlichen Interesses der Öffentlichkeit kam es seit dieser Zeit zur Erneuerung der internationalen Verbindung nicht, die Idee über die Möglichkeit der Erneuerung der internationalen Verbindung lebt noch aber immer.

Der Markstein der Geschichte der Strecke Tanvald - Harrachov ist das Jahr 1997. Am 27. September 1997 stellte hier die damalige Leitung der Gesellschaft Tschechische Bahnen den Personenverkehr  als höchst verlustreich und wenig benutzt ein. Die Petition zur Erhaltung des Personenverkehrs auf der Strecke Tanvald – Harrachov, die 25 000 Menschen unterschrieben, konnte die Entscheidung nicht rückgängig machen. Am 24. Mai 1998 wurde der Personenverkehr von einem neuen Eisenbahnbetreiber – der Gesellschaft GJW Praha s.r.o. - erneuert, wenn die Strecke Tanvald - Harrachov gemeinsam mit den Strecken Liberec - Tanvald - Železný Brod und Smržovka - Josefův Důl dem Interessenverband der Gemeinden „Jizerská dráha“ (Iserbahn) vermietet wurde. Die dieselelektrischen Lokomotiven 743, genannt „Elektronika“, wurden im Personenverkehr mit den leichten Motorwagen der Reihe 810 ersetzt, und der Verkehrsumfang verbreitete sich deutlich im Vergleich mit der Vergangenheit. Seit 1. 12. 1998 betreiben die ursprünglich vermieteten Strecken wieder die Tschechischen Bahnen.

Übersetzung Lucie Peláková

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